Das Stück „Kannst du schweigen? Ich auch!“ handelt von einem monströsen Stück Geschichte. Von einer Art Geschichte, bei der man sich unwillkürlich fragt: Wie kann so etwas geschehen? Es geht um die systematische Ermordung von Menschen mit psychischen oder physischen Behinderungen in der württembergischen Mordanstalt Grafeneck im Jahr 1940. Gezeigt und durchgespielt an ganz konkreten historischen Personen vor Ort, am Beispiel von Backnangern, die damals, nur weil sie krank waren oder krank schienen, in diese Mordmaschinerie geraten sind und getötet wurden. Dieses Stück ist eine Arbeit des klassischen Dokumentartheaters, das zusammen mit AmateurdarstellerInnen aus der Region Backnang und dem örtlichen Verein „Stolpersteine“ auf der Basis von zahlreichen gemeinsamen Recherchen entstanden ist. Zusammen mit Amateurspielern aus der Region Backnang entstand auf der Basis dieser Rechercheergebnise und von Dokumenten aus jener Zeit ein Theaterstück, das den Ermordeten Gesicht und Stimme geben soll. Es geht in dem Stück also ums Gedenken, aber auch um Aufklärung über Motive und Mechanik auf Seiten der Täter: Wie können Menschen so etwas tun? Der Kern der Geschichte ist brisant, zu jeder Zeit, an jedem Ort: Ausgrenzung ist immer der Wachstumskeim von Unrecht und Untat.